Mehr denn je wird um die Ausgestaltung des Urheberrechts derzeit eine erbitterte Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit geführt. Der Grund: Aus einem Recht für Spezialisten ist ein Recht geworden, das mehr oder weniger alle Bevölkerungsschichten betrifft. Aufgrund der (digital-)technologischen Entwicklung ist es heute annähernd jedem möglich, gleichzeitig Nutzer, Urheber, Produzent und Distributor zu sein. Die durch diese Wissens- oder Informationsgesellschaft produzierten Inhalte werden im Internet frei zugänglich gemacht, getauscht, geremixed, kopiert. All dies widerspricht den Grundgedanken und den Regeln des geltenden Urheberrechts.
Der Autor stellt anhand einiger neuralgischer Punkte des Urheberrechts sowie dessen wesentlichen rechtstheoretischen und verfassungsrechtlichen Grundlagen dar, dass und wie es zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen Rechtstatsachen und Regelungen gekommen ist. Er konzertiert in mancher Hinsicht grundlegende Fehlentwicklungen (wie etwa beim Schutz von technischen Maßnahmen oder bei den Schrankenbestimmungen) und zeigt auf, dass diese zu dogmatischen und praktischen Defiziten geführt haben. In einem konzeptionellen Teil formuliert der Autor einige Überlegungen zu einem alternativen Regelungsmodell.
Dr. Till Kreutzer ist Rechtsanwalt und Redakteur des mehrfach prämierten Urheberrechtsportals irights.info. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe, die das BMJ zum „Zweiten Korb“ einberufen hatte und in beiden Reformstufen des „Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft“ als Sachverständiger zu den Expertenanhörungen im Bundestag geladen.
Das Werk ist Teil der Reihe Hamburger Schriften zum Medien-, Urheber und Telekommunikationsrecht, Band 1.