Staatschefs beschließen Aufbau einer "Digitalen Europäischen Bibliothek"

Von Till Kreutzer
 
Die Staatschefs von sechs europäischen Ländern haben sich dafür ausgesprochen, eine Europäische Digitale Bibliothek aufzubauen. Über diese soll das in den Bibliotheken vorhandene Wissen und Kulturgut der Öffentlichkeit online zugänglich gemacht werden.

Hintergrund:

Neben Bundeskanzler Gerhard Schröder haben sich der französische Präsident Jaques Chirac, Italiens, Spaniens und Ungarns Premierminister Silvio Berlusconi, Jose Luis Rodriguez Zapatero und Ferenc Gyurcsany sowie der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski zur digitalen Erschließung des kulturellen Erbes in den Bibliotheken des Kontinents entschlossen. Ein offizieller Aufruf wurde EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker sowie Kommissionspräsident Barroso übermittelt.

Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, das in den Bibliotheken der europäischen Staaten schlummernde Wissen auch über das Internet zugänglich zu machen. Die Staatschefs empfehlen der EU, nationale und regionale Digitalisierungsprojekte zusammenzuführen und besser zu koordinieren. Mit der Initiative soll ein Pendant zu privaten Projekten, wie vor allem von Google (siehe hierzu die ifrOSS-NDW vom 11.4.2005), geschaffen werden. Der Platz Europas in Wissenschaft und Kultur solle so gesichert werden, heißt es in dem von Gerhard Schröder und Jaques Chirac initiierten Aufruf. Neben den Staatsoberhäuptern haben sich 19 Nationalbibliotheken zu der Initiative bekannt.