Open Source Jahrbuch 2006 veröffentlicht

Von Dr. Axel Metzger
 
Pünktlich zur CeBIT ist das Open Source Jahrbuch 2006 erschienen. Das Herausgeberteam Professor Bernd Lutterbeck, Matthias Bärwolf und Robert Gehring und die studentischen Bearbeiter von der TU Berlin legen damit nach 2004 und 2005 die dritte Sammlung von Studien aus den Bereichen Open Source Software und Open Content vor. Das 512 Seiten starke Jahrbuch ist kostenlos in elektronischer Form verfügbar, kann aber auch in Druckform bestellt werden.

Hintergrund:

Das Jahrbuch 2006 versammelt eine sehr lesenwerte Zusammenstellung von Beiträgen nationaler und internationaler Autoren. Im ersten mit "Open-Source-Business: Kleine und große Fische" überschriebenem Teil des Bandes finden sich Berichte zu Unternehmenstrategien im Umgang mit Open Source, unter anderem ein Einblick "in das Microsoft-Linux-/Open-Source-Software-Lab". Ergänzt werden diese durch Berichte der jeweiligen Projektleiter über die Hintergründe und den aktuellen Stand der Migrationsprojekte der Städte München und Wien und des Deutschen Bundestages. Der zweite Teil - "Zwischen Firma und Community" - versammelt ökonomische Beiträge, unter anderem zum Marketing bei Open Source Produkten und der Übertragbarkeit entsprechender Modelle auf andere Produkte (Wiedmann/Langner). Hier finden sich auch Studien zu den "Leitlinien" und zur "Softwareentwicklung in der Community". Hervorzuheben aus juristischer Sicht sind der Beitrag von Widmer/Bähler, der einige Hinweise zur rechtlichen Beurteilung von Open Source Lizenzen nach schweizerischem Recht enthält sowie der Beitrag von Moglen, der einen Einblick in den aktuellen Reformprozess der GPL bietet. Der dritte Teil - "Wissensgesellschaft – Macht der Netze" - versammelt schließlich Beiträge aus dem Bereich Open Content/Open Access, unter anderem zu Einzelfragen der Creative Commons Lizenzen (Möller), zu den Erfahrungen mit Open Access bei German Medical Science (Neumann). Den Abschluss des Jahrbuchs bilden Beiträge Lessigs zur "Kultur für den Remix" und Lutterbecks zur "Zukunft der Wissensgesellschaft" sowie ein Interview mit Weizenbaum. Fazit: Das Open Source Jahrbuch ist auf dem besten Weg, sich als feste Größe zu etablieren. Gerade die Zusammenschau der drei bisherigen Jahrbücher zeigt den besonderen Wert der Sammlung.