Von Till Kreutzer
Das US-amerikanische Forschungsinstitut Center for Strategic and International Studies (CSIS) hat eine Studie über Open-Source-Initiativen öffentlicher Träger auf der ganzen Welt veröffentlicht. Die Untersuchung führt insgesamt 128 nationale und 57 regionale oder lokale Projekte aus verschiedenen Ländern auf, in denen entweder die Forschung über Freie Software oder deren Einsatz empfohlen, vorgeschrieben oder angeregt wird. Unter dem Strich zeigt sich zwar einerseits, dass die Möglichkeiten eines Einsatzes von Freier Software in staatlichen Stellen mittlerweile in vielen Ländern und Projekten evaluiert wird. Zur Umsetzung kam es bislang jedoch sehr häufig nicht, da die Initiativen in den meisten Fällen nicht über das Vorschlagsstadium hinausgekommen oder - soweit dies der Fall war - noch nicht realisiert worden sind. Nach den Verfassern der Studie hat man weder eine verbreitete Präferenz für den Einsatz von Freier Software festgestellt noch, dass Open Source Software aus technischer Sicht generell als vorzugswürdig angesehen wird. Vielmehr würden die Entscheidungen für eine Abkehr von "proprietärer" Software zumeist aufgrund finanzieller Erwägungen getroffen. Die Stellungnahmen aus den Projekten hätten zudem ergeben, dass die Abkehr von proprietärer Software auf verschiedenen weiteren Gründen basieren. Diese lägen u.a in einer Unzufriedenheit mit der US-amerikanischen Vorherrschaft im kommerziellen Softwarebereich; in der Hoffnung, Anreize für nationale Entwickler zu schaffen; im Verlangen, sich zur Informationsgesellschaft zu bekennen und darin, Kosten einzusparen. » Weiter