EU-Kommission schiebt IDA-Programm zur Freigabe von Software an

Von Dr. Axel Metzger
 
Das EU-Programm ?IDA - Interchange of Data between Administration? hat eine Umfrage unter europäischen Verwaltungsstellen gestartet, welche die Möglichkeiten der Nutzung von verwaltungseigener Software nach Open Source Gesichtspunkten ausloten soll. Der Fragenkatalog zielt darauf ab, Kenntnis über solche Programme zu erlangen, an denen Verwaltungsstellen die ausschließlichen Nutzungsrechte besitzen. Weiterer Schwerpunkt der Fragen ist die Bereitschaft der Verwaltungsstellen, ihre Programme unter einer Open Source Lizenz der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Hintergrund:
Das Kommissionsprogramm IDA beschäftigt sich bereits seit längerem mit der Thematik Freie Software. Im Februar 2001 fand in Brüssel eine breit angelegte Konferenz zu diesem Thema statt, auf der auch das ifrOSS durch einen Vortrag beteiligt war. Erst vor kurzem hatte IDA eine Studie mit dem Titel Study into the use of Open source Software in the Public Sector der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Mit Spannung erwartet werden darf, auf welcher lizenzrechtlichen Grundlage IDA den Austausch der Programme zwischen den Verwaltungsstellen bewerkstelligen wird. Die nun veröffentlichten ?Fragen? vermitteln hierzu ein wenig homogenes Bild: Dort wird einerseits abgefragt, ob man sich ?open source sharing of your software? vorstellen könne. Andererseits wird gefragt, ob man bestimmte Anwender von der Nutzung ausschließen möchte.
Vor einem erfolgreichen ?Pooling Open Source? von öffentlich verwalteter Software in Europa ist also noch einige Gedankenarbeit zu leisten.