GASTBEITRAG: Symbian Goes Open Source ... soon

Von Stefan Labesius
 
Anfang Dezember gab der finnische Mobilfunkgerätehersteller Nokia bekannt, den Rechteinhaber des Betriebssystems Symbian für Smartphones, die Symbian Ltd., vollständig übernommen zu haben. Gleichzeitig hat das Unternehmen damit sein Ziel bekräftigt, neben dem Betriebssystem Symbian die drauf aufsetzenden Benutzeroberflächen S60, UIQ sowie die entsprechende Entwicklungsplattform MOAP(S) in die neu gegründete Symbian Foundation einzubringen. Aus den genannten Komponenten soll in den kommenden Monaten eine einheitliche Softwareplattform für Smartphones gebildet werden, deren Veröffentlichung unter der Eclipse Public License (EPL) für Mitte 2010 angepeilt ist.

Hintergrund:

Die EPL sieht u.a. ein nicht-ausschließliches, weltweit geltendes, lizenzgebührenfreies Recht vor, die Software zu vervielfältigen, zu verändern, öffentlich wiederzugeben und aufzuführen, zu verbreiten sowie Unterlizenzen zu vergeben (Pkt. 2. a,). Im Gegensatz zur GPL erlaubt die EPL die Verbreitung der Software aber auch unter einer anderen Lizenz, soweit diese mit den Bestimmungen der EPL vereinbar ist (Pkt. 3). Weiterhin sind besondere Bestimmungen für eine kommerzielle Verbreitung vorgesehen (Pkt. 4).

Das auf EPOC basierende Betriebssystem Symbian für Mobilfunkgeräte bzw. Smartphones wurde ursprünglich unter der Beteiligung mehrerer Mobilgerätehersteller entwickelt. Mitte dieses Jahres kündigte Nokia an, die Symbian Ltd. zu übernehmen und in eine eigene Foundation umzuwandeln. Die Ausgründung einer eigenen Foundation orientiert sich damit am Modell der Eclipse Foundation, die nicht nur Inhaberin der entsprechenden Rechte an der Software ist, sondern auch den weiteren Entwicklungsprozess organisiert. Hierzu sind ausdrücklich IT-Unternehmen als Mitglieder angesprochen, durch deren Beteiligung die weitere Entwicklung und der Support koordiniert werden soll.

Der Schritt der Offenlegung ist vor allem vor dem Hintergrund der Etablierung von quelloffenen Softwareumgebungen für Mobilgeräte und Embedded Devices zu sehen, die bisher maßgeblich von Plattformen wie OpenMoko, Android oder LiMo vorangetrieben werden.